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Taylan Camlidere

Löwen führten fünf Minuten vor dem Ende mit 12 Punkten

Es war sicherlich eine schmerzhafte, aber vor allem eine sehr respektable 84:81-Niederlage (38:43, 75:75) nach Verlängerung , die die Basketball Löwen Braunschweig am heutigen Mittwochabend auswärts bei den Hamburg Towers hinnehmen mussten. „Braunschweig hat heute besseren Basketball gespielt als Hamburg“, sagte Towers-Headcoach Pedro Calles nach dem Spiel, in dem das Team von Löwen-Coach Pete Strobl etwas mehr als 35 Minuten tonangebend war und den gastgebenden Tabellensiebten über weite Strecken der Partie nicht richtig hat ins Spiel kommen lassen. Die gute offensive wie auch defensive Leistung der Löwen führte zu einer verdienten 12-Punkte-Führung im letzten Viertel (57:69, 36. Minute), ehe sie gegen den erhöhten Hamburger Verteidigungsdruck die Kontrolle verloren und den Vorsprung hergaben. So ging es schließlich in die Verlängerung, in der das Strobl-Team erneut lange eine knappe Führung halten konnten. Allerdings wollte bei ihnen in der letzten Minute kein einziger Wurf mehr fallen, während Towers-Topscorer Kameron Taylor (20 Punkte) sich einen Offensiv-Rebound schnappte und mit dem daraus resultierenden Wurf die finale Führung besorgte. Für die Löwen, bei denen Arnas Velička mit 15 Punkten am erfolgreichsten war, gibt es bereits am Samstag die Chance für die Revanche. Dann empfangen sie die Hamburg Towers zum Nachholspiel des 15. Spieltags in der Volkswagen Halle.


Die Löwen nahmen den Schwung aus dem Sieg gegen Chemnitz mit in die Partie bei den Towers und starteten sehr fokussiert. Defensiv waren sie extrem griffig, ließen den Tabellensiebten nicht in einen offensiven Rhythmus kommen. Und im Angriff lief es auch rund: Das Strobl-Team traf 53 Prozent aus dem Feld, darunter vier Dreier und hatte sich in der 7. Minute eine 10-Punkte-Führung geholt (10:20). Nach einer Auszeit von Pedro Calles bekamen die Gastgeber aber einen etwas besseren Zugriff und konnten bis zum Viertelende auf vier Zähler verkürzen (17:21).

Der Löwen-Vorsprung schmolz im zweiten Viertel nach zwei Ballverlusten weiter bis auf einen Zähler (22:23), doch fingen sich die Löwen angeführt von Gavin Schilling und James Robinson wieder. Das lag zum einen an den wechselnden Verteidigungen, die die Hamburger vor Probleme stellten und zum anderen trafen die Löwen weiterhin bei konstant hoher Feldquote (56 Prozent). Wenn man bis hierhin ein Haar in der Suppe finden wollte, dann war es die ausbaufähige Freiwurfquote von 67 Prozent. Die hinderte die Löwen aber nicht daran, sich zwischenzeitig wieder bis auf acht Punkte abzusetzen und mit einer 38:43-Führung in die Halbzeit zu gehen.

Doch wie es zu erwarten war, kamen die Hamburger mit deutlich mehr Intensität aus der Kabine. Sie erhöhten den defensiven Druck, forcierten Löwen-Ballverluste und kamen so zu einfachen Punkten. Die Löwen wiederum, bei denen Karim Jallow von den Towers weitestgehend aus dem Spiel genommen wurde, hatten Probleme zu Abschlüssen zu kommen, weshalb die Gastgeber in der 26. Minute ganz nah mit 50:52 an den Löwen dran waren. Die zogen aber noch einmal den Kopf aus der Schlinge und verschafften sich durch einen Dreier von Luc van Slooten wieder etwas mehr Luft.

Mit 54:59 ging es ins letzte Viertel, in dem die Löwen weiterhin mit hoher Intensität spielten und sich defensiv mit geblockten Würfen und Ballgewinnen reinhingen. Der Lohn für die Mühen: Nach fünf Minuten hatten die Hamburger erst fünf Zähler erzielt und das Strobl-Team sich eine 12-Punkte-Führung geholt (57:69). Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Die Löwen verloren mehrfach den Ball, versenkten ihre Würfe nicht mehr und ließen zu viele Hamburger Offensiv-Rebounds zu. Die Towers nutzten das zu einem 13:0-Lauf und gingen 56 Sekunden vor dem Ende erstmals seit dem ersten Viertel wieder in Führung (70:69). Arnas Velička schien dann mit vier Punkten in Folge doch noch das Spiel für die Löwen zu entscheiden, doch hatten die Hamburger darauf Antworten und retteten sich in die Verlängerung.

Der gute Lukas Wank (13 Punkte) läutete die Overtime, in der die Löwen bereits auf den rausgefoulten Gavin Schilling verzichten mussten, mit einem Dreier ein. Das Strobl-Team konnte seinen knappen Vorsprung bis 40 Sekunden vor dem Ende halten. Allerdings traf es in der letzten Spielminute keinen einzigen Wurf mehr, während Kameron Taylor nach einem Offensiv-Rebound die Führung für die Towers erzielte, die dann mit Freiwürfen das Endergebnis herstellten.



Trainerstimmen zum Spiel:

Pete Strobl (Basketball Löwen): „Gratulation an die gesamte Mannschaft, wir haben heute sehr gut gespielt. Im Allgemeinen sind wir eine gute Mannschaft - wir haben einen tiefen Kader mit sehr viel Qualität. Aber, wir sind unerfahren, wir haben viele junge Spieler. Unser Problem heute waren schon wieder die Ballverluste und die zugelassenen Offensiv-Rebounds. Beides war ausschlaggebend. Auf der anderen Seite bin ich aber sehr stolz darüber, wie wir gegen solch eine Mannschaft gekämpft haben und sie in die Verlängerung gezwungen haben. Aber als Trainer und als Mannschaft sind wir natürlich jedes Mal sauer, wenn wir verlieren. Das ist frustrierend, eine Sieger-Mentalität zu kreieren, braucht Zeit.“

Pedro Calles (Hamburg Towers): „Erstens: Braunschweig hat heute besseren Basketball gespielt als Hamburg. Punkt. Zweitens: Es wäre sehr leicht gewesen, beim Rückstand von 12 Punkten im letzten Viertel, einfach aufzugeben. ABER: Wir haben nicht aufgegeben und die Belohnung dafür sehen wir letztendlich im Endergebnis. Ich bin sehr stolz auf die Jungs. Die Sonne hat für uns heute nicht geschienen, also mussten wir lernen, im Regen zu tanzen.“

Basketball Löwen: Wank 13, Watkins n.e., Zeeb, van Slooten 3, Robinson 12 (5 Assists), Göttsche, Peterka 9 (7 Rebounds), Roosch n.e., Velička 15 (5 Assists), Schilling 14 (7 Rebounds), Jallow 5 (3 Assists), Turudic 10.

Hamburg Towers: Shorts 10 (4 Assists), Swing 3, DiLeo 3, Rich n.e., K. Taylor 20 (5 Rebounds, 3 Ballgewinne), Kotsar 19 (8 Rebounds, 3 Assists), Hollatz 8 (4 Rebounds, 6 Assists), Allen 8 (5 Rebounds), Ogunsipe 3, Cuthbertson 5, B. Taylor 5.

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