Die Basketball Löwen Braunschweig haben bei der Rückkehr von Spielmacher James Robinson nach überstandener Handverletzung leider nicht zurück in die Erfolgsspur gefunden: Sie unterlagen am heutigen Sonntagabend mit 98:84 (47:47) beim Playoff-Anwärter und Champions League-Team Brose Bamberg. Nach einem guten Start und einer zwischenzeitigen Acht-Punkte-Führung gingen die Löwen, die in der ersten Halbzeit herausragend von der Dreierlinie trafen, schließlich mit 47:47 in die Pause. Doch wieder auf dem Parkett zeigte sich ein anderes Bild. „Im dritten Viertel haben sie noch einen Gang gefunden. Wir haben viel versucht, konnten aber nicht mehr ganz dagegenhalten“, sagte Löwen-Headcoach Pete Strobl nach dem Spiel, in dem die Bamberger ihre defensive Intensität deutlich erhöhten und die Löwen offensiv vor Probleme stellten. Aber nicht nur offensiv, sondern auch defensiv fehlte der Strobl-Mannschaft im dritten Viertel der Zugriff, weshalb sie mit elf Zählern in Rückstand geriet. Diesen konnten die Löwen um ihre drei Topscorer Karim Jallow (18), Bryon Allen (17) und Lukas Meisner (16) nicht mehr gegen die in der zweiten Halbzeit spielstärkeren Bamberger aufholen. Für die Gastgeber trafen sechs Spieler zweistellig, Ex-NBA-Spieler Devon Hall war mit 22 Punkten am erfolgreichsten.
Die Löwen konnten sich zu Beginn einen kleinen Vorteil erspielen - auch, weil Bryon Allen stark loslegte und sein Team alleine zum 4:8 nach drei Minuten warf. Insgesamt fanden die Löwen eine gute Mischung aus Innen- und Außenspiel. So zogen sie vermehrt Fouls, gingen regelmäßig an die Freiwurflinie (89 Prozent) und trafen vor allem auch ihre gut herausgespielten Dreier bei ausgesprochen starker Quote (83 Prozent). Die Bamberger taten sich stattdessen schwer mit der Braunschweiger Zonen-Verteidigung, weshalb sich van Slooten & Co. nach einem 8:0-Lauf etwas deutlicher absetzen konnten (20:13) und das erste Viertel mit 29:23 für sich entschieden.
In den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnitts hatten beide Teams offensiv weniger Rhythmus. Bryon Allen blieb jedoch „heiß“ und erzielte das 26:35 für die Löwen (14. Minute). Brose-Trainer Johan Roijakkers nahm eine Auszeit und seine Mannschaft zeigte eine Reaktion. Die Bamberger verteidigten mit mehr Intensität und drehten über einen 10:0-Lauf das Spiel zum 43:39. Während die Dreierquote bei den Löwen in diesem Viertel nach wie vor sehr gut war (62 Prozent), waren die Abschlüsse in Korbnähe unter dem defensiven Druck jedoch nur sehr selten erfolgreich (31 Prozent). Die Löwen gerieten auch deshalb zwischenzeitig mit sieben Zählern in Rückstand. Vor allem Bazou Koné hielt dagegen und sorgte maßgeblich dafür, dass zur Halbzeit beim Stand von 47:47 noch alles offen war.
Zurück auf dem Parkett lieferten sich beide Teams zunächst einen offenen Schlagabtausch. Die Löwen lagen in der 23. Minute noch knapp mit 55:56 vorne. Doch mit zunehmender Spieldauer bekamen sie immer mehr Probleme, sich gegen die Bamberger Verteidigung gute Würfe herauszuspielen. Die Roijakkers-Mannschaft nahm den Löwen jetzt auch den Dreier weg (1/6 im dritten Viertel), während die Bamberger und allen voran ihr Guard Devon Hall im Gegenzug immer seltener von Meisner & Co. zu stoppen waren. Das zeigten auch die Zahlen: Dem Strobl-Team gelangen in diesem Viertel nur 16 Punkte, die Bamberger erzielten hingegen 27 und zogen auf elf Punkte davon (74:63).
„Leider war Robinson noch nicht ganz fit, dennoch haben viele unserer Spieler bis zum Schluss gekämpft“, sagte Pete Strobl nach der Partie. Das galt in jedem Fall für Karim Jallow, der sich immer wieder zum Korb durchtankte. Aber auf Löwenseite waren es mittlerweile auch vornehmlich Eins-gegen-Eins-Aktionen, während die guten Bamberger den Ball bewegten und über das Teamplay zu guten Abschlüssen kamen. Auf diese Weise entschieden die Gastgeber auch das letzte Viertel für sich und somit ebenfalls die Partie.
Trainerstimmen zum Spiel:
Pete Strobl (Basketball Löwen): „Gratulation an Johan und seine Mannschaft zu einem verdienten Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir gut mitgehalten, allerdings hätten wir höher führen müssen, haben jedoch immer wieder Offensiv-Rebounds abgegeben. Im dritten Viertel haben sie noch einen Gang gefunden. Wir haben viel versucht, konnten aber nicht mehr ganz dagegenhalten. Leider war Robinson noch nicht ganz fit, dennoch haben viele unserer Spieler bis zum Schluss gekämpft. Am Ende hat man aber gesehen, was Bamberg für eine Qualität hat. Hut ab, Gratulation!“
Johan Roijakkers (Brose Bamberg): „Danke Pete für die Glückwünsche. Ich bin sehr zufrieden mit diesem verdienten Sieg meiner Mannschaft. In der ersten Halbzeit hatten wir Defensivprobleme, da wir nicht aggressiv genug waren. In der zweiten haben wir jedoch die richtige Intensität und Aggressivität gefunden. Am Ende musste ich die Rotation etwas herunterfahren, das hat uns aber einen Push gegeben. Ich hoffe nun, dass ich in den kommenden Spielen wieder mehr Spieler einsetzen kann.“
Basketball Löwen: Koné 8, Watkins n.e., Zeeb 5, van Slooten 6, Allen 17 (3 Assists), Meisner 16 (8 Rebounds), Robinson 2, Göttsche, Peterka 3, Roosch n.e., Schilling 9 (7 Rebounds), Jallow 18 (5 Rebounds, 3 Assists).
Brose Bamberg: Lockhart 8 (3 Assists), Ruoff, Plescher, Fieler 11, Hall 22 (5 Rebounds, 3 Assists), Ogbe, Thompson, Vitali 15, Hundt 15 (5 Assists), Sengfelder 13, Kravish 14 (7 Rebounds), Grüttner-Bacoul n.e
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